22. November 2024

24.07.2015 Engel auf Erden

Engel auf Erden; sie sind da wenn man sie brauch

Ich weiß nicht, wie ich am Besten anfangen soll. Darum schreibe ich es einfach mal so, wie mir die Gedanken durch den Kopf schwirren. Ungefiltert und ehrlich.

Am Freitag, den 24.07.2015 war ich bei einer Charity Veranstaltung in Schwerte/Ruhr, welche unter dem Motto lief „ Machen statt Quatschen“ und dabei die Charity Projekte „Way to Huyen“, „Stars of Vietnam“ und „Way of Ella“ in sich vereinte.

Bevor mich ein Freund darauf aufmerksam machte, kannte ich diese Projekte nicht. Also dachte ich mir „ Mhm, das hört sich interessant an und ein paar coole Fotos kannst du dort sicher auch machen.“. Also fuhr ich zu dieser Veranstaltung.

Leute, ganz ehrlich; ich hätte im Leben nicht gedacht, daß danach mein ganzes Denken anders ist.

Aber fangen wir am Anfang an.

Die Benefizprojekte „Way to Huyen“, „Stars of Vietnam“ & „Way of Ella“

Bei dem Projekt „Way to Huyen“ ( kurz WtH) ging es darum, daß ein „verrückter“ und sehr cooler Radiomoderator sein Patenkind Huyen in Vietnam besuchen wollte. Und zwar nicht irgendwie, sondern er wollte die 15 000 Km bis zum Ziel mit dem Motorrad bewältigen.
Die Idee entstand Abends bei einem Bier, wo er dies seiner Frau  erzählte.
Ihre Antwort darauf „ Mach doch.“. Das ist doch cool. Oder? Da erzählt ein Mann seiner Frau von einer völlig verrückten Idee und sie stimmt ihm einfach zu, gibt ihm die Erlaubnis dafür und steht voll dahinter. Das finde ich richtig geil und solch eine Frau kann man auch nicht mit Gold aufwiegen.
Dieser Radiomoderator heißt übrigens Lothar Baltrusch und er begab sich mit seinem Freund Andreas Hülsmann auf diese lange Reise.

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Bevor ich nun jetzt weiter schreibe, stelle ich nun das nächste Projekt „Stars of Vietnam“ (kurz SoV) vor und füge somit langsam die Fäden zusammen.

Bei dem Projekt „Stars of Vietnam“ (kurz SoV) geht es darum, vietnamesischen Kindern in einem Kinderheim zu helfen.
Jetzt könnte man sagen „Schön, Kinder in einem Kinderheim. Haben wir hier in Deutschland auch. Wir haben hier in Deutschland auch Hartz4 Empfänger, arme Rentner, usw.. Warum sollte ich da Kindern in einem Kinderheim in Vietnam helfen, wo wir doch in Deutschland genug Probleme haben?!?“.
Ganz einfach, bei diesem Kinderheim handelt es sich nicht um ein normales Kinderheim; sondern es handelt sich um ein Kinderheim, welches durch Agent Orange geschädigte Kinder beherbergt.
Ihr kennt Agent Orange nicht?

Darum hier ein kurzer kopierter Exkurs aus Wikipedia dazu:

Agent Orange ist die militärische Bezeichnung eines chemischen Entlaubungsmittels, das die USA im Vietnamkrieg großflächig zur Entlaubung von Wäldern und zum Zerstören von Nutzpflanzen einsetzten. Die US-Streitkräfte setzten es im Januar 1965 erstmals im Rahmen der Operation Ranch Hand ein, um der feindlichen Guerillabewegung FNL („Vietcong“) die Tarnung durch den dichten Dschungel zu erschweren und deren Nahrungsversorgung zu stören. Es wurde von Flugzeugen oder Hubschraubern aus großflächig versprüht. Da das Herbizid herstellungsbedingt mit dem Giftstoff 2,3,7,8-Tetrachlordibenzodioxin (TCDD) verunreinigt war, erkrankten infolge viele hunderttausend Bewohner der betroffenen Gebiete und bis zu zweihunderttausend US-Soldaten.

TCDD ist der giftigste Vertreter der Dioxine. Es wirkt unter anderem fetotoxisch (teratogen), schädigt also das ungeborene Kind im Mutterleib, und ist sehr persistent, das heißt, es verbleibt lange Zeit in der Umwelt. Die andauernde Belastung der vietnamesischen Bevölkerung mit Dioxin wird in Zusammenhang mit dem – bis in die Gegenwart – drastisch erhöhten Auftreten schwerer Fehlbildungen bei Kindern, Krebserkrankungen, Immunschwächen und einer größeren Zahl weiterer Erkrankungen gebracht.[1] 2002 litten nach Schätzungen des Roten Kreuzes etwa eine Million Vietnamesen an gesundheitlichen Schäden durch Spätfolgen von Agent Orange, darunter sind etwa 100.000 Kinder mit angeborenen Fehlbildungen.[2] Während geschädigte ehemalige US-Soldaten nach gerichtlichen Auseinandersetzungen von den damaligen Herstellerfirmen finanziell entschädigt wurden, erhielten vietnamesische Opfer bis heute keine Entschädigung. Eine entsprechende Sammelklage in den USA wurde 2005 abgewiesen, da der Einsatz von Agent Orange „keine chemische Kriegsführung“ und deshalb kein Verstoß gegen internationales Recht gewesen sei.[3]

Der Name stammt von den orangefarbenen Streifen, mit denen die entsprechenden Fässer gekennzeichnet waren.[4] Das englische Wort agent bedeutet hier „Mittel“ oder „Wirkstoff“.

Laut Angaben des Vietnamesischen Roten Kreuzes von 2002 leiden etwa eine Million Vietnamesen an den Spätfolgen von Agent Orange,[2] vor allem an Fehlbildungen (insbesondere Lippen-Kiefer-Gaumenspalten) und Immunschwächen. Viele vietnamesische Neugeborene kommen auch drei Generationen nach dem Einsatz von Agent Orange noch mit schweren Fehlbildungen zur Welt. Auch Krebs zählt zu den Spätfolgen.[1] Es gibt zwar bis heute keine Untersuchungen, die einen Zusammenhang zwischen der Exposition mit Agent Orange und der Tumorentstehung bestätigen, jedoch ist Dioxin als krebserregend bekannt.

Noch immer werden auf schwerste Weise missgebildete und kranke Kinder geboren. Die meisten Opfer können gar nicht oder nicht angemessen medizinisch versorgt werden. Die vietnamesische Regierung investiert zurzeit vorwiegend in die wirtschaftliche Entwicklung des Landes.[12] Einzelne bauen mit Hilfe selbst gesammelter Spenden Heime und Gesundheitsstationen für Opfer von Agent Orange. 1998 wurde das unter Mithilfe amerikanischer Kriegsveteranen aufgebaute Dorf der Freundschaft eröffnet, ein Behandlungszentrum für Opfer des Entlaubungsmittels.

 

Bei dem Projekt „Way of Ella“( kurz WoE ) geht es, ähnlich wie bei den beiden vorherrigen Benefizprojekten „WtH“ und „SoV“, darum Spendengelder und Patenschaften für durch Agent Orange geschädigte Kinder zu sammeln. Bei diesem Projekt „WoE“ möchten im nächsten Jahr 2016 Lothar, Werner & der Bruder von Lothar mit 3 Moppeds eine Strecke von ca. 3500 km durch die USA von New York nach New Orleans fahren.

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Dabei „verkaufen“ sie Kilometer. Das heißt, man kann pro einem Euro einen Kilometer kaufen. Somit würden dann schon mindestens 3500 Euro an Spendengeldern zusammen kommen. das hört sich zwar nicht nach wirklich viel an; aber in Vietnam sind 3500 Euro eine ganze Menge an Kohle. Außerdem sollen damit möglichst viele Menschen mit einem Herz am richtigen Fleck erreicht werden, welche dann eine Patenschaft für diese Kinder in Vietnam übernehmen.

 

Soviel nun erst einmal zu den Hintergründen für die Projekte und warum diese Charity Veranstaltung stattfand.

 

Die Charity Veranstaltung „Machen statt Quatschen“ 

Als ich die Veranstaltungshalle bei der Rohrmeisterei Schwerte/Ruhr betrat, war ich schier überwältigt von den vielen Menschen, welche den Weg hier her gefunden hatten. Denn aufgrund der Probleme, welche wir hier in Deutschland haben, hätte ich nicht gedacht, daß sich hier so viele Menschen für das Schicksal von vietnamesichen Kindern interessieren. Dieser mich überwältigende Eindruck vertiefte sich bei mir durch das Gitarren unpluggged Konzert von Kevin & Ralf von der Band „Knucklebones“, welche dieses Event durch ihre Musik würdig untermalten.

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Nun begann der Vortrag, bei welchem uns Lothar & Andreas auf eine spannende Reise von Schwerte nach Vietnam mitnahmen und dabei uns eindrücklich über die Schönheiten der Länder, welche sie auf ihrer Reise durchquert hatten, aber auch über die Schwierigkeiten der dort lebenden Menschen und insbesondere der Kinder , berichteten. Es machte einen selbst sehr nachdenklich, zu erkennen wie gut es einem selbst eigentlich geht. Da sind zum Beispiel in der Mongolei Kinder, welche auf riesigen Müllbergen aus dem Müll noch brauchbare Sachen heraus suchen, um sie anschließend zu verkaufen und so für den Lebensunterhalt ihrer Familien zu sorgen. Dabei ziehen sich diese Kinder die eine oder andere schlimme Krankheit zu. Ab und an kommt eine mobile Ambulanz auf diesen Müllbergen vorbei, um diese Kinder kostenlos zu behandeln.

Ein wenig später nach einer Pause wurde uns Jürgen Eichhorn vorgestellt. Wer ist Jürgen Eichhorn? Jürgen wanderte nach Vietnam aus und rief dort das Projekt „SoV“ ins Leben. Bei diesem Projekt geht und ging es darum; vietnamesische Kinder, welche oftmals durch den Einsatz von Agent Orange schwerstbehindert waren bzw. sind und darum eine „Last“ für ihre Eltern bedeuten, in einem Kinderheim ein gutes Dach über dem Kopf zu geben bzw. die Eltern zu entlasten. Dieses Kinderheim war am Anfang in einen erbärmlichen Zustand. Durch den persönlichen Einsatz von Jürgen konnte dieses alte Kinderheim erst ein wenig „modernisiert“ werden und später konnte für dieses Kinderheim auch ein neues und besseres Gebäude gefunden werden.

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Im weiteren Verlauf des Abends übergab Matthias Bröer von der Jugendheim Spontan Revivial Party 2015 Rünthe einen Spende von 1000 Euro an Jürgen, damit er mit diesen Spendengeldern weiterhin seine sehr gute und erfolgreiche Arbeit mit den behinderten vietnamesischen Kindern fortführen kann. Diese Spende kam bei einer Party zusammen, welche Matthias als einer der Initiatoren der Spontan Revivial Party veranstaltet hatte.

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Später wurde dann noch der Personalausweis von Horst Schimanski für sage und schreibe 310 Euro ersteigert.

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Ebenso wurden noch diverse Bilder versteigert, welche von dem vietnamesischen Künstler Thanh gemalt wurden.

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Und es stand bzw. steht noch zur Versteigerung eine Gitarre von Peter Maffay, welcher übrigens auch Schirmherr über die Aktion „Stars of Vietnam“ ist, an.

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Alle Erlöse von dieser Charity Veranstaltung kommen den Kindern in Vietnam zu Gute.

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Innerlich tief bewegt verließ ich später dieser Veranstaltung und war bzw. bin mir im Klaren, daß auch ich Etwas für diese Kinder, welche nichts für ihr Schicksal können, tun muß und tun werde.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2 Gedanken zu “24.07.2015 Engel auf Erden

  1. Hallo Tom,
    rund ein Jahr ist das nun her. Es war so toll Euch alle in Schwerte zu sehen.

    Wir haben wieder einiges geschafft, allerdings lernen wir gerade in diesen Tagen wieder, dass dieses verdammte Gift weiterhin toetet.

    Eine junge Lady, die wir schon lange betreuen kaempft seit Jahren gegen die Auswirkungen von Agent-Orange. Gestern sind wir ihrem Wunsch nachgekommen und haben sie nach Hause gebracht.
    Sie sprach auf der Fahrt vom Tod und dass sie nun nach Hause darf zu ihrem geliebten Bruder.
    Der Bruder ist 2 Jahre juenger. Auch er leidet unter Agent-Orange an brutalen Schmerzen und wird immer schwaecher.
    Der Vater hat den Kampf gegen AO schon 2012 verloren.

    Juergen Eichhorn

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