21. November 2024
Tom bloggt seinen Alltag, Manni abgefahren, unsere Flucht von dem Osten in den Westen Deutschlands

Manni abgefahren – unsere Flucht von dem Osten in den Westen Deutschlands

Moin und herzlich willkommen bei Manni abgefahren, wo Ihr Alles über das Reisen mit dem Wohnmobil * bzw. Reisemobil bzw. Camper erfahren werdet und wo wir Euch an unseren Abenteuern auf den Reisen durch Deutschland und Europa teilhaben lassen wollen. Wir, das sind meine Frau Nicki und ich. Wobei ich grösstenteils über unsere Fahrten mit dem Manni berichten werde und auch die Bilder mache, während meine Frau den Manni fährt und für die Bildbearbeitung zuständig ist. Arbeitsteilung halt…

Ihr werdet in jedem Beitrag von unseren Reisen mit Manni Etwas zu der Fahrt selbst, unseren Eindrücken von den Stellplätzen sowie auch zu der Technik bzw. den Eindrücken von unserem Wohnmobil, dem Roadcar R640, erfahren. Die Stellplätze werden wir dabei nach unseren persönlichen Eindrücken auf einer Skala von 1 bis 10 bewerten. Dabei steht die 1 für den schlechtesten Eindruck, also quasi Müllhalde, und die 10 für den besten Eindruck, also quasi Palastgarten.

Die Fotos haben wir mit der Nikon D5200 Kamera * , dem Sigma 18-35mm 1.8 Objektiv * gemacht. Das Video wurde mit dem iPhone SE * gemacht und den Blog erstelle ich mit dem Macbook Pro Retina 15″ *

Wir haben Montag, den 10.07.2017. Es morgens kurz vor 7:00 auf dem Campingplatz Bartl, wo wir das ganze Wochenende verbracht haben ( den Bericht dazu findet Ihr hier -> klick ), und wir werden das leichte Prasseln von Regentropfen auf das Wagendach geweckt.

Schnell stehe ich auf und mache die angekippten Dachluken von unserem Wohnmobil komplett zu. Kurz nachdem ich die Dachluken komplett geschlossen habe, fängt es erst kräftig an zu Donnern und zu Blitzen. Wenig später schüttet es dann wie aus Kannen. Mir fällt ein, dass ich noch das Stromkabel draussen am Wohnmobil und auch an der Stromsäule dran habe. Eigentlich müsste ich das jetzt sofort abmachen. Zu spät. Denn bei diesem Wetter ist es sicherer für mich, wenn ich im Wohnmobil bleibe. Da fällt auch schon der Strom aus und mein erster Gedanke ist „Ich hoffe, daß die Elektrik von unserem Manni nichts abbekommen hat. Jetzt heisst es nur noch warten bis das Wetter wieder besser wird, so dass wir dann gegen Mittag weg fahren können.

Lesezeit: Ca. 15 Minuten

Manni abgefahren – unsere Flucht von dem Osten in den Westen Deutschlands

Nach einer gefühlten Stunde, es war aber wahrscheinlich nicht so lange, hört der Regen sowie das Gewitter endlich auf. Ich mache die Schiebetür an der Seite von unserem Wohnmobil auf und möchte raus gehen. Einfach um mal zu schauen, ob wir das Unwetter ohne großen Schaden überstanden haben.

Wir sind abgesoffen

Kaum habe ich meine Füsse auf den Rasen gestellt, so stehe ich schon in knöcheltiefen Wasser auf dem Rasen. Zum Glück habe ich meine Flipflops an. Da gibt es wenigstens keinen großen Schaden an meinen Schuhen. Egal, denn ich möchte jetzt zu unserem Stromkabel gehen und es entfernen. Da sehe ich schon aus einigen Metern Entfernung, dass unser Stromkabel mit seinem Verbindungsstück zum Adapter bestimmt knietief im Wasser liegt. Es ist mir zu gefährlich dorthin zu gehen und darum gehe ich erst einmal in das Sanitärgebäude aufs Klo.

Nach ca. 20 Minuten ist das Wasser so weit im Rasen des Campingplatzes versackt, dass der Platz wieder normal begehbar ist. Ich kontrolliere direkt unser Stromkabel und die Elektrik von Manni, unserem Wohnmobil. Puuh, Glück gehabt. Der Elektrik von Manni ist nichts passiert und das Stromkabel ist zum Glück auch heile geblieben. Der Fehlerstromschutzschalter an der Stromsäule hat Schlimmeres verhindert. Unser grösstes Glück bei diesem Unwetter aber war gewesen, dass wir jeden Abend die Markise von Manni einfahren. Mit meiner Frau hatte ich deswegen vorher schon eine heftige Diskussion gehabt. Denn sie hielt es für unnötig, jeden Abend die Markise wieder einzufahren. Für mich war es aber wichtig gewesen, die Markise einzufahren. Denn bei einem Unwetter, vor allem wenn es in der Nacht kommt und wir es nicht bemerken, kann die Markise und damit auch unser Wohnmobil beschädigt werden. Nun aber versteht sie mich.

Bevor meine Frau und ich, wir Krisensitzung halten und überlegen wie es nun mit unserem Urlaub weitergehen soll; gehe ich mit unserer Hundedame Kyra erst einmal eine Runde Gassi.

Wir haben es inzwischen 9:00. Krisensitzung. Wie soll es jetzt mit unserem Urlaub weitergehen? Bleiben wir hier im Leipziger Seenland und fahren zu den ursprünglich geplanten Stellplätzen hin, wo wir bereits am Samstag vor 2 Tagen hinwollten oder fahren wir weiter in Richtung heimwärts? Inzwischen scheint auch die Sonne wieder. Meine Frau freut sich und meint, dass wir hier im Leipziger Seenland bleiben können. Ich traue dem Braten jedoch nicht. Während wir am Überlegen sind, packt ein Holländer  nur in Badehose ratzfatz seine Sachen zusammen und ist mit seinem Wohnwagen weg. Wir amüsieren uns darum kräftig über ihn. Aber nicht lange, denn bald sollen wir den Grund für seine fluchtartige Abreise erfahren.

Ich schau wieder in meine Wetter App. Das Unwetter am frühen Morgen kam ganz genau so, wie es meine Wetter App voraus gesagt hat. Das war bzw. ist schon einmal gut gewesen. Aber, meine Wetter App sagt für heute noch zwei Unwetter voraus. Ein Unwetter soll es genau jetzt an dieser Stelle, wo wir stehen, geben. Aber, es ist nichts davon zu sehen. Wir beraten uns darum auch mit unseren Nachbarn, was sie machen wollen. Dabei schaue ich auch in meine Wetter App, wo es ohne Unwettergefahr schön ist. Schnell stossen wir dabei auf dem Campingplatz Haddorfer See, welcher in unserer Heimat liegt und wo wir auch schon einmal gewesen waren bzw. Camping gemacht haben. Unseren Bericht zu dem Haddorfer See und dem dazu gehörigen Campingplatz findet Ihr hier -> klick .

Wir müssen flüchten

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Während wir mit unseren Nachbarn noch ein wenig plaudern; macht meine Frau plötzlich einen geschockten Gesichtsausdruck und meint zu uns, dass wir uns mal schnell umdrehen sollen. Da sehen wir, was meine Frau so geschockt hat. Es kommt mit einer Wand, schwarz wie die Nacht, ein weiteres Unwetter auf uns zu. Schnell überlege ich, ob wir hier bleiben und dabei riskieren mit unserem Wohnmobil hier auf der Rasen komplett abzusaufen bzw. anschließend und Umständen nicht mehr von dem aufgeweichten Rasen herunter fahren zu können oder ob wir blitzschnell Alles zusammen packen und dann aus der Unwetterzone heraus flüchten. Meine Frau und ich, wir bereden schnell die zwei Möglichkeiten und entscheiden uns für Letzteres. Zum Glück. Denn später, als wir weg sind, lesen wir im Web und bekommen es auch in den Nachrichten mit, dass dies ein richtig schlimmes Unwetter war und das Unwetter vom Morgen nur der Vorgeschmack gewesen war.

Nun aber rennt meine Frau schnell zum Büro des Campingplatzes und bezahlt dort unsere Stellplatzgebühren. Ich packe währenddessen schnell Alles notdürftig zusammen und schmeisse es in unser Wohnmobil. Kaum habe ich Alles zusammen gepackt, fängt es schon wieder an wie aus Eimern zu schütten und ich springe ins Wohnmobil. Da kommt im Starkregen auch schon meine Frau vom Büro des Campingplatzes zurück gerannt. Ich reisse die  Schiebetür von unserem Wohnmobil auf und sie springt rein. Wie bei einem Banküberfall… lach

Wobei es uns jetzt gar nicht gerade nach Lachen zumute ist. Schnell springen wir ins Führerhaus von Manni, nehmen auf den Sitzen unsere Plätze ein, ich starte den Motor sowie das Navi, fahre vorsichtig rückwärts von unseren Stellplatz runter und so schnell wie möglich verlassen wir den Campingplatz Bartl.

Unsere Flucht

Der Starkregen begleitet uns die ganze Zeit bis in die Gegend um Kassel. Dann wird es langsam besser. Teilweise ist der Starkregen so schlimm, dass wir nur mit höchstens 80 Km/h über die Autobahn fahren können. Egal, wir wollen nur noch weg aus dem Osten Deutschlands mit seinem derzeitig schlechten Wetter in den Westen Deutschlands, wo es sonniger sein soll.

So langsam verstehe ich auch, wie es wohl damals vor 1989, bevor die innerdeutsche Grenze geöffnet wurde und Deutschland letztendlich wiedervereint wurde, gewesen war. Wie es war, als die Menschen von dem Osten Deutschlands in den Westen Deutschlands geflüchtet sind. Oder wie es zu Kriegsende im Jahre 1945 gewesen sein muss, als die Menschen deutscher Herkunft vor den anrückenden Russen in Richtung Westen geflüchtet sind. Ich weiss, dass kann und darf ich auch nicht mit unserer „Flucht“ vergleichen. Aber ich bekomme langsam ein Gefühl dafür; wie es ist, wenn Menschen wegen bestimmten Umständen flüchten müssen. Das ist nicht schön…

Inzwischen ist das Wetter nach gut 200 Kilometer Fahrt am Stück besser geworden und es scheint sogar teilweise die Sonne. Zeit, eine Rast einzulegen und mal kurz zu verschnaufen. Nur wo am Besten sich kurz ausruhen? Ein Rastplatz bzw. Parkplatz nach dem anderen Rastplatz bzw. Parkplatz ist an der Autobahn voll. Wir finden einfach keine Platz und dabei benötige ich nach ca. 3 Stunden ununterbrochene Fahrt, welche für mich durch den Starkregen auch sehr anstrengend war, dringend eine Pause. Am Besten so, dass ich für ne halbe Stunde mal die Augen zu machen kann. Da fällt mir ein, dass wir doch einfach mal die Autobahn an der nächsten Abfahrt verlassen sollten und schauen sollten, ob wir nicht abseits der Autobahn einen Platz zum Ausruhen finden. Schliesslich hat das auf der Hinfahrt in den Osten Deutschlands auch gut geklappt. Meinen Bericht dazu findet Ihr hier -> klick .

Und tatsächlich, wenige Kilometer nach unserer Abfahrt von der Autobahn finden wir einen großen Parkplatz vor einem Kloster. Hier bleiben wir erst einmal. Denn hier kann Kyra in Ruhe Gassi gehen und ich in Ruhe für eine halbe Stunde meine Augen schliessen bzw. ein wenig schlafen. Das ist schon praktisch, wenn man so wie wir immer ein Bett im Auto dabei hat.

Die Rettung unseres Urlaubs

Kurz bevor wir nach gut einer halben Stunde Pause wieder los fahren; rufe ich noch schnell beim Campingplatz Haddorf an und möchte von Denen wissen, ob sie für uns noch einen freien Stellplatz haben und wie lange deren Anmeldung geöffnet hat. Alles passt. Man hat noch Platz für uns, die Anmeldung hat lange genug für uns geöffnet und das Wetter ist dort auch gut. Also nichts wie nach Haddorf an den Haddorfer See.

Rund 1,5 Stunden später bzw. 100 Km weiter sind wir in der Gegend von Dortmund unserer Heimat und fahren an ihr vorbei in Richtung Haddorf. Das Wetter ist inzwischen auch absolut super und darum steht schnell für uns fest, dass wir die restliche Woche von unserem Urlaub am Haddorfer See verbringen wollen.

Am frühen Abend kommen wir am Campingplatz Haddorf an. Vorher haben wir noch kurz im Nachbarort Wettringen unsere Vorräte aufgefüllt. Das Wetter ist top und wir freuen uns darum auf eine schöne restliche Urlaubswoche. Eine gute Stunde später müssen wir feststellen, dass es mit dem schönen Wetter in Haddorf wohl nichts wird.

So wird das nichts mit unserem Urlaub

Ich höre da nämlich ein komisches Geräusch und frage meine Frau „Hörst du das auch?“. Sie fragt mich „Was soll ich hören?“. Darauf antworte ich ihr „Na das Geräusch, was sich wie Regen anhört.“. Nachdem sie das bejaht hat, schauen wir uns um und sehen durch den Wald, wie unsere Sicht dort irgendwie milchiger wird. Es kommt dann recht schnell eine ziemlich milchige Wand auf uns zu und dabei wird das Geräusch immer lauter. Schnell trenne ich Manni, unser Wohnmobil, vom Strom und gemeinsam packen wir Alles schnell in das Wohnmobil. Kaum haben wir Alles drin und sitzen auch drin; da schüttet es wie aus Eimern und stürmt kräftig. Was für ein Mist… Dabei sind wir doch extra wegen dem eigentlich schönen Wetter an den Haddorfer See geflüchtet.

Nach einer gefühlten halben Stunde ist das Unwetter vorbei. Zum Glück war es dieses Mal nicht so schlimm wie bei den Leipziger Seen gewesen. Abermals überlegen wir, wie es am nächsten Tag weitergehen soll. Abbruch und nach nach Hause fahren oder hier bleiben. Meine Wetter App sagt für die nächsten Tage gutes Wetter für den Haddorfer See voraus. Wir beschliessen darum, am Haddorfer See zu bleiben. Was wir an diesem Abend noch nicht wissen; die Wettervorhersage auf der Wetter App stimmt dieses Mal nicht und ich fange an, am nächsten Tag eine Erkältung zu bekommen.

Der Abbruch unser Tour mit dem Wohnmobil

Am nächsten Morgen regnet es leicht und ich bemerke auch, wie sich anscheinend bei mir eine Erkältung entwickelt. Wir beratschlagen uns wieder und schauen wieder auf die Wetter App. Die nächsten Tage soll es nur noch schlechtes Wetter geben. Meine beginnende Erkältung wird auch immer schlimmer… Darum folgt nun die einzig richtige Konsequenz daraus; Abbruch unserer Tour bzw. unseres Urlaubs mit dem Wohnmobil und Antritt der Heimreise. Denn bei dem schlechten Wetter können wir auch besser zu Hause, als denn im Wohnmobil sitzen. Dazu kann ich daheim auch besser meine beginnende Erkältung bekämpfen.

Fazit und die Lehre aus dieser Erfahrung

Aus dieser Erfahrung mit dem schlechten Wetter und dem daraus folgenden Abbruch unserer Reise mit dem Wohnmobil haben wir viel gelernt. Nämlich, dass im Sommer in Deutschland absolut kein Verlass auf das gute Wetter ist und dass das Wetter für die folgenden 7 Wochen meistens genau so wird, wie das Wetter am Siebenschläfer ( 27.6. ) ist. Dieses Jahr war das Wetter am Siebenschläfer warm, schwül und auch regnerisch gewesen. Und genau so war das Wetter dann auch die folgenden 7 Wochen gewesen.

Unsere daraus folgende Konsequenz; wir werden darum in Zukunft eher Urlaub im Süden Deutschlands machen bzw. direkt nach Südeuropa fahren, als uns denn im Norden aufzuhalten.

 

Ich hoffe, dass mein Bericht für Euch hilfreich war und Euch auch ein wenig gefallen hat.

 

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