21. Dezember 2024

Der Tod kennt keine Uhrzeit

Heute vor gut einem Monat gab es am 13.01.2016 für die Fans meiner Facebook Seite eine kleine Verlosung. Meine Facebook Seite „Tom bloggt seinen Alltag“ ( https://www.facebook.com/Tom-bloggt-seinen-Alltag-747828061977926/ ) hatte gut eine Woche vorher 111 Fans erreicht. Aufgrund dieser schönen Schnapszahl gab es ein kleines Alltags Fotoshooting und dazu eine kleine Alltagsstory zu gewinnen. Sprich, ich habe die Gewinnerin kurz in ihrem Alltag begleitet, dabei ein paar Fotos von ihr gemacht und auch eine kleine Story zu ihrem Alltag geschrieben. Gewonnen hatte dies die Steffi.

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Der Tod kennt keine Uhrzeit

 

Und so kam es, dass ich sie einige Tage später bei ihre Arbeitsstelle besuchte. Dort zeigte sie mir, welcher höchstinteressanten und aussergewöhnlichen Berufung sie nachgeht. Sie arbeitet nämlich als Bestattungshelferin in einem Bestattungsinstitut. Damit übt sie einen Beruf aus, welchen sicher nicht jeder von uns so ohne Weiteres ausüben könnte. Ich zum Beispiel könnte dies nicht und darum hat sie dafür meinen grössten Respekt verdient.

Diesen Beruf, welcher ihr sehr gefällt und welcher ihr auch Spass macht, übt sie seit gut einem Jahr aus.

Ich habe mit ihr zu ihrem Berufsalltag bzw. ihrem Alltag ein kleines Interview geführt und ein paar Fotos geschossen. Viele Sachen hatten mich dabei überrascht.

 

Ich: Steffi, dein Beruf als Bestattungshelferin ist ja nicht gerade alltäglich. Wie bist Du dazu gekommen?

Steffi: Ich war arbeitssuchend gewesen. Zu Halloween war ich auf einer Halloween Party gewesen und lernte dort zufällig den Chef des Bestattungsinstitutes, wo ich heute nun arbeite, kennen. Zu dieser Zeit hatte ich auch viele geliebte Menschen verloren. Deswegen war diese Zeit auch eine verdammt schwere Zeit für mich gewesen. So kam es, dass wir uns bei einem Bier über das Leben und den Tod unterhielten. Dieses Gespräch war für mich sehr aufschlussreich gewesen. Aufgrund dessen fragte mein zukünftiger Chef mich, ob ich nicht Lust hätte ein Praktikum in seinem Bestattungsinstitut zu machen. Nach einer kurzen Überlegung sagte ich zu. Dies war auch gut so. Denn diese Praktikumszeit in dem Bestattungsinstitut war für mich auch so eine Art Selbsttherapie von dieser schweren Zeit gewesen.

Ich: Das hört sich sehr interessant an. Du hast Dich also praktisch, indem Du dieses Praktikum angenommen hast, von der schweren Zeit selbst therapiert. Wie ging es dann für dich weiter?

Steffi: Ich fand bei meinem Praktikum ein sehr tolles Team vor, mit welchem ich sehr gerne arbeite und wo mir meine Arbeit Freude bereitet. Darum war es für auch gar keine Frage gewesen, nach dem Praktikum als Bestattungshelferin weiter in diesem Bestattungsinstitut zu arbeiten. Als mein Chef mich betreffs der Weiterarbeit in seinem Unternehmen fragte, sagte ich deshalb natürlich sofort zu.

Ich: Wie muss ich mir das vorstellen. Was machst du in deinem Beruf so bzw. wie sieht dein Alltag aus?

Steffi: Tom, du musst wissen dass der Tod zu jeder Tageszeit kommen kann und auch kommt. Der Tod kennt also keine Uhrzeit. Das heisst für uns Angestellten bei einem Bestattungsunternehmen, dass wir zu jeder Tages- & Nachtzeit damit rechnen müssen gerufen zu werden. In dem Sinne stehen wir ständig auf Bereitschaft. Dies ist natürlich für unsere Freunde, Bekannten und Familienangehörigen oftmals nicht ganz einfach. Zu meinen Aufgaben gehört für eine Trauerfeier um einen Verstorbenen die Dekoration aufzubauen. Desweiteren versorge ich die Verstorbenen entsprechend den Hygienevorschriften.

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Auch begleite ich die Angehörigen der Verstorbenen bei den Trauerfeiern und Beisetzungen. Ich versuche also den Angehörigen soweit wie es mir möglich ist, auf ihren schweren Weg zu begleiten und zu helfen.

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Ich: Steffi, du hast wirklich einen sehr interessanten und aussergewöhnlichen Beruf. Ich danke dir sehr für diesen kleinen Einblick in den Alltag in einem Bestattungsinstitut, welchen du mir bzw. uns gegeben hast.

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Schlusswort: Als ich von der Steffi und dem Bestattungsinstitut auf dem Nachhauseweg war, gingen mir viele Gedanken durch den Kopf. Ich war von diesem Besuch sehr beeindruckt gewesen und mir ist klarer denn je geworden, wie wertvoll mein Leben ist. Auch ist mir klar geworden, dass der Tod genau so etwas Alltägliches ist wie das Leben und wir darum das Leben sehr schätzen sowie nicht sinnlos vergeuden sollten. Denn der Tod eines Menschens kennt genau so wie die Geburt eines Menschens keine Uhrzeit.

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