21. Dezember 2024

29.07.2015 CSD-Parade Hamburg

Am 29.07.2015 hatte ich als Lokführer einen Zug nach Hamburg Hbf zu fahren gehabt. Natürlich hatte ich da auch meine Kamera dabei. Denn schließlich wollte ich ein weiteres Foto für mein Projekt „365 days – 365 moments of my life“ machen. Als ich in den Hbf einfuhr, wunderte ich mich, warum so viele Menschen mit der Regenbogen-Flagge ( das Zeichen der homosexuellen Bewegung ) unterwegs sind. Dann fiel es mir ein. Es könnte sein, daß heute die Christopher Street Day -Parade in Hamburg ist. Als ich dann meine Lok verlassen habe und aus dem Bahnhof ging, um ein paar Fotomotive für mein Projekt zu finden, sah ich daß die Parade direkt vor dem Hauptbahnhof entlang geht. Prima, denn so bekomme ich gute Fotos. Dachte ich und legte mich auf die Lauer. Denn die Parade war gerade erst im Begriff gewesen am Hbf vorbei zu kommen.

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Ich war beeindruckt wie gut die Stimmung und wie friedlich die Menschen da waren. Das kannte ich anders von der Loveparade. Auch war ich beeindruckt, daß so viele Menschen dafür sind, daß alle Menschen gleich sind. Sicher, viele Menschen sage, daß für sie alle Menschen gleich sind. Danach kommt dann aber meistens sofort das Wort „Aber,…“. Dann heißt es:

  • klar habe ich nichts gegen Ausländer, aber…
  • klar habe ich nichts gegen Schwule oder Lesben oder Bisexuelle, aber…
  • natürlich bin ich tolerant, aber…

Man sieht es oftmals sehr gut in der Praxis, wenn der Sohn zum Vater oder die Tochter zu Mutter sagt, daß sie homosexuell sind. Die Eltern, welche vorher tolerant waren, sehen dies dann oftmals nicht so tolerant. Dasselbe gilt dann für den Freundeskreis.

Dazu kommen dann auch noch persönliche Ängste:

  • unser Freund, welcher sich geoutet hat daß er schwul ist, schaut uns im Freibad so komisch an. Steht er vielleicht auf einen von uns?
  • man kann doch zwei homosexuellen kein Kind zur Erziehung geben. Was soll denn dann bloß aus dem Kind werden?
  • nun möchten die Beiden auch noch heiraten. Klar, denn die wollen auch nur ne Steuererleichterung, wie wir Heterosexuellen.

Wir „normalen“ Menschen haben es inzwischen geschafft größtenteils mit unseren ausländischen Mitbürgern klar zu kommen. Aber wir tun uns sehr schwer, homo – & bisexuelle Menschen zu akzeptieren. So finden es Männer zum Beispiel es schön mit zwei Frauen einen flotten Dreier zu haben. Sie finden es geil, wenn ihre Freundin noch eine Freundin zum gemeinsamen sex mitbringt. Aber Gnade Gott, wenn die Freundin oder Frau des Mannes dann sagt, daß sie auch auf Frauen steht. Dann bricht für diese Männer meistens eine Welt zusammen und alte Ängste kommen hervor. Diese Männer fragen sich dann “ Was ist, wenn meine Frau nun auf einmal nur noch auf Frauen steht und nicht mehr auf Männer?“.

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Dabei kenne ich keinen einzigen Schwulen und keine einzige Lesbe und auch keine/n Bisexuelle/n, welcher wirklich aggressiv ist. Ich gehe sogar noch weiter und würde sagen, daß wenn unsere Welt von Homosexuellen regiert werden würde, es auch keine Kriege mehr geben würde. Würden diese Beiden hier zum Beispiel die Welt regieren; ich glaube nicht, daß es dann noch Hass & Kriege geben würde.

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Wie man an meinen Bilder hier sieht, brauch man vor Homosexuellen Menschen keine Angst zu haben. Denn sie sind friedlich, nett und zuvorkommend.

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Zum Schluß ein Gedanke noch von mir: Was wäre, wenn wir Homosexualität einfach als etwas ganz Normales ansehen würden? Dan würde es kein Grund mehr geben Homosexualität in den Vordergrund zu stellen. Denn dann würden wir sie endlich als das akzeptieren, was wir alle „Normale“ auch sind. Nämlich Menschen.

 

 

 

 

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